Automatische Türen und ihre Tücken.

 

Wenn ich mit meinem Rollstuhl durch eine automatische Tür fahre, dann ist das schon eine tolle Sache. Die Tür öffnet sich wie von Geisterhand und so wie ich durch gefahren bin, schließt sie sich wieder. Aber wenn ich mich zu Fuß einer solchen Tür nähere, bekomme ich immer Streit mit der Tür.

So geschah es am Montag den 10.05.04. Wir (die Selbsthilfegruppe Freundeskreis der Lebenshilfe Syke) wollten den Rhododendronpark in Bremen besuchen.

Treffen war um 13:30 Uhr auf dem Parkplatz La Charte Straße. Ich war schon rechzeitig los gefahren und hatte noch gut Zeit bis die anderen kommen würden.

Ich hatte mein Auto sauber geparkt und konnte ganz entspannt warten, bis alle da waren.

Wie ich da so saß, meldete sich meine Blase und bat um Entleerung. “Jetzt - wieder nach Hause fahren“ dachte ich „ist ja auch Blödsinn“ also startete ich mein Fahrzeug und fuhr bis vor die Tür der Lebenshilfe, wo ich auch sofort einen freundlichen Herrn fand, der mir die automatische Tür aufhielt, so daß ich sie passieren konnte. Durch die zweite Tür in dem Eingang, die sich ebenfalls automatisch öffnet, bin ich ohne zu zögern und nur auf das Gehen konzentriert, durch gegangen.

Aber auf dem Rückweg da konnte ich es nicht vermeiden: - Streit mit der Tür –

Ich ging den Flur entlang in Richtung Tür. Links neben der Tür ist eine große Tastfläche mit der Aufschrift:

– Drücken -

Ich drückte kurz auf die Fläche, schon ging die Tür auseinander. Jetzt musste ich mich aber erst einmal umdrehen und mein Gleichgewicht wieder finden, dann zwei Schritte gehen und links schwenken um durch die Tür zu gehen.

Da schloss sich die Tür wieder und ich stand immer noch davor. Also wieder zum Drücker und das gleich Spiel von vorne. Diese Prozedur habe ich dann noch zweimal wiederholt, immer mit dem gleichen Ergebnis. Kein Durchkommen!

Ich stand neben dem Drücker, da kam die Rettung. Eine junge Frau kam eilig in Richtung Tür den Flur entlang. Die wollte ich jetzt um Hilfe bitten, noch einmal schlucken um den Hals frei zubekommen, tief einatmen und im richtigen Moment anfangen zu sprechen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder sogar umzufallen. „Entschuldigen Sie, können Sie mir bitte mal die Tür aufhalten“ sagte ich in einem Satz ohne zwischen zu atmen und ohne ein Wort zu verschlucken. Meine Logopädin wäre begeistert gewesen.

„Kann ich“ sprach Sie, drückte auf die Fläche und ging weiter. Schnell ging ich zwei Schritte zur Mitte der Tür, beugte mich in Richtung Tür um… da schloss sich die Tür wieder, das Wort „Schei….“ rief ich mir laut zu-, nun hatte ich aber mein Kopf in der Tür, von beiden Seiten stießen die Türen gegen meinen Kopf. Ich konnte den Stoß abfangen, bin nicht wie sonst umgefallen und konzentrierte mich stehen zu bleiben. Die Tür öffnete sich wieder, jetzt hatte ich Zeit und konnte in meiner Schrittgeschwindigkeit durch die Tür gehen. Die Außentür öffnete sich, wie ich darauf zu ging , und ich war wieder beim Auto. Dieses Mal hatte ich gewonnen, wie ich das nächste Mal durch die Türen komme werde ich erleben.

 

Werner Wiegmann

 

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